Bericht über die Jahreshauptversammlung Freundeskreis Asyl in Gechingen
am 16.02.2017 im Sportheim Neunzehn21
In diesem Jahr hatten sich nicht nur Gechinger auf den Weg gemacht, es befanden sich auch viele Asylanten als Besucher zwischen den Einheimischen. Innerhalb eines Jahres hat sich deren anfänglich sichtbare Zurückhaltung in einen unbefangenen Umgang gewandelt. Die erste Vorsitzende Bettina Schöttmer begrüßte die bunt gemischte Besucherschar und ließ die Ereignisse des vergangenen Jahres in einer professionellen PowerPoint-Präsentation Revue passieren.
Dabei wurden Aktivitäten und Veranstaltungen mit aktuellen Fotos dokumentiert und durch die eine oder andere Anekdote aufgelockert. Es wurde deutlich, wie schwierig es für die Fremden ist, ihre eigene Sprache, Kultur, Religion, Beruf und Privates mit unseren Werten, unserer Kultur und unseren Gepflogenheiten zu vermischen und zu begreifen. Die größte Herausforderung besteht darin zu verstehen, wie unsere strukturierten Lebensformen und unser Rechtsstaat funktionieren. Viel Schriftverkehr und noch mehr „Formularkram“ erfordern momentan zeitaufwendige Hilfe und Beistand, oft sogar für die Ehrenamtlichen eine Herausforderung. Der Dank und die Anerkennung für all die ansonsten unsichtbaren Helfer wurden von der Vorsitzenden durch Aufruf der betreffenden Personen sichtbar gemacht und jeweils mit viel Beifall honoriert.
Durchblicken ließ Bettina Schöttmer auch, dass für den Aufwand des Ausfüllens von Formularen, der Überwachung von Fristen und Sortierung von Schriftverkehr weitere hilfsbereite Menschen zur Unterstützung benötigt werden. Wir erhoffen uns Meldungen an unsere E-Mail-Adresse: Freundeskreis-Asyl-Gechingen@gmx.de.
Dieter Haas erläuterte im Anschluss den Kassenbericht für das Jahr 2016. Er stellte fest, dass die Zuschüsse des Landratsamtes Calw von ca. 2.500,- in 2015 auf ca. 1.500,– in 2016 und auf 780,– Euro für 2017 gesunken sind und die finanziellen Aussichten für den Verein nicht gerade zum Jubeln animieren.
Hinweis: Spendenkonto: Volksbank Gechingen IBAN DE 40 6039 0000 0485 4740 00.
Die Kassenprüfer Ortwin Blum und Karlheinz Dingler bestätigten eine einwandfreie Kassen- und Belegführung, wie nicht anders zu erwarten war.
Bürgermeister Häussler empfahl der Versammlung die Entlastung des gesamten Vorstandes. Diese wurde einstimmig erteilt.
Bei den darauf folgenden Wahlen stellten sich alle bisherigen Mitglieder des Vorstandes wieder zur Wahl und wurden durch Handzeichen ohne Gegenstimmen wiedergewählt (Bettina Schöttmer, Erika Haas, Dieter Haas, Margrit Wolfsberger), ebenso die zusätzlich vorgeschlagenen Beisitzer (Claudia Sodha, Karin Pfeifle, Ursula und Jan Schilling, Katrin Grote).
Herr Häussler nutzte die Gelegenheit, um im Namen der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderates Dank und Respekt an alle Beteiligten des FKAG auszusprechen. Er lobte den Einsatz und die Motivation des gesamten Teams und bekräftigte nochmals die seinerzeitige Entscheidung, dem Freundeskreis Asyl eine Wohnung zur Verfügung gestellt zu haben. Hier konnte sich der „Angeltreff“ etablieren als Treffpunkt für Unterricht, Sitzungen, Büroarbeiten und der Kleiderkammer mit ihrem vielfältigen Angebot (Kleider, Schuhe, Taschen, Hausrat, Spielzeug etc.). Die Fahrradwerkstatt sowie ein kleines Möbellager wurden gleichfalls durch Unterstützung der Gemeinde ermöglicht.
Als Vertreter der Vereine richtete Gerhard Mörk die besten Grüße aus und lobte das Engagement des gesamten Teams.
Der eingereichte Antrag auf Satzungsänderung wurde einstimmig angenommen. Diese ermöglicht die vom Gesetzgeber vorgesehene Steuervergünstigung für ehrenamtlich Tätige zu erhalten.
Eine Vorschau auf das Jahr 2017 konnte die 1. Vorsitzende nur eingeschränkt geben, da man leider davon ausgehen muss, dass sich die politische Situation sowie Gesetze und Regelungen im Laufe der Zeit immer wieder ändern werden. Eines ist jedoch sicher, es erreichen uns weiterhin Flüchtlinge, die aus anhaltenden Kriegsgeschehen flüchten. Momentan werden diese Menschen in sogenannte Auffangstationen gebracht, in der Hoffnung, sie später wieder in ihre Heimat zurückschicken zu können. Aus diesem Grund sind im Kreis Calw momentan keine neuen Flüchtlinge zu erwarten, d.h. auch für Gechingen gibt es derzeit keine weiteren Zuteilungen.
Gegen 22.30 Uhr schloss die Vorsitzende die informative Jahreshauptversammlung mit einem Dank an die Gechinger Bevölkerung für die Unterstützung, die hohe Spendenbereitschaft und auch für ihre Offenheit und Toleranz gegenüber den Asylanten. Es bleibt der Wunsch nach einem weiterhin freundschaftlichen und harmonischen Zusammenlebens.