Veränderungen in der GU

September 18, 2017 anja

Aktuelle Ereignisse in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) Gartenstraße (Cafe Irmtal) haben Veränderungen herbeigeführt. Im Laufe der letzten Wochen mussten die letzten „Bewohner“ ausziehen. Mittlerweile steht das Haus leer. Die Zukunft für eine weitere Verwendung wird zur Zeit von amtlicher Seite abgeklärt und ist noch nicht entschieden.
Einige unserer Asylanten aus der GU wurden vom Landratsamt Calw nach Wildberg in Anschluss-unterkünfte ausquartiert. Manchem der jungen Männer fiel der Abschied besonders schwer, da sie sich in Gechinger Vereinen bereits voll integriert hatten und jetzt kam der Schnitt, ganz plötzlich und unerwartet.
Weitere vier junge Syrer wohnen jetzt in Effringen und zwei der jungen Männer haben in Calw-Wimberg eine Bleibe zugeteilt bekommen. Alle sechs besuchen fleißig den VHS-Deutschunterricht, zwei davon arbeiten zusätzlich am Vormittag in einer Eisdiele und sind mächtig stolz darüber. Einige besuchen eine Berufsschul-Förderklasse und werden nach und nach in eine Berufsausbildung wechseln können.

Es fiel allen Flüchtlingen sehr schwer, nach fast zwei gelebten Gechinger Jahren, wieder gehen zu müssen, hatten sie sich doch endlich nach und nach heimisch fühlen dürfen. Ein Beispiel davon zeigen die Bilder, auf denen die häuslichen Gerätschaften im Transporter eingeladen werden. Mit dabei zwei Vogelkäfige mit Inhalt, – oder gar die meterlang gewachsene Grünpflanze – außer Sofa, Tisch und Stuhl, samt Fahrrädern. Es hat sich Einiges angesammelt, wodurch die Quartiere (jeweils 15 qm) von den Bewohnern heimelig gestaltet wurden. Umso schwerer fiel der Auszug, obwohl sich das keiner anmerken lassen wollte. Man spürte es, hier wie dort, so auch die zur Verabschiedung gekommenen Mitglieder aus dem Freundeskreis Asyl.

In Gechingen lebten in der GU momentan nur noch männliche Syrer und Iraker, zum Teil mit zeitlich begrenzter Aufenthaltsgenehmigung zum Teil mit begrenzter kurzer „Duldung“. Eine junge Familie (Mutter, Vater, Kleinkind) hat bereits vor einiger Zeit eine Wohnung in Gechingen gefunden. Drei junge Syrer sind jeweils in Einliegerwohnungen in Gechingen untergekommen. Auch ein junger Eritreär lebt seit einiger Zeit wieder in Gechingen, hat eine Wohnung und eine Lehrstelle bekommen. Wir freuen uns darüber, denn alle Flüchtlinge leben gerne in Gechingen und fühlen sich wohl hier. Sie sind dankbar Unterkünfte bekommen zu haben und auch wir vom Freundeskreis sind froh, daß Gechinger Familien sich der Aufgabe stellen, den Gestrandeten eine neue Heimat zu geben und diese, bei der schwierigen Aufgabe sich zu integrieren, hilfreich unterstützen.
Wir sagen einmal mehr herzlichen Dank.